Neue Publikation am Lehrstuhl für Personal und Organisation
30.06.2025In einem neuen Diskussionspapier zeigen Prof. Katarina Zigova (Universität Zürich) und Prof. Thomas Zwick (Universität Würzburg), dass Mindestlöhne die Bereitschaft der Unternehmen stärken, in Weiterbildung zu investieren.
Mehrere Schweizer Kantone haben in der jüngeren Vergangenheit hohe und stark verbindliche Mindestlöhne eingeführt. Dies Maßnahme hat sich positiv auf die berufliche Weiterbildung ausgewirkt. Die Unternehmen haben hierbei stärker in formale und allgemein nutzbare Weiterbildungen während der Arbeitszeit investiert. Die erhebliche Wirkung ist am stärksten bei Niedriglohnbezügern unterhalb und einige Prozentpunkte oberhalb des neuen Mindestlohnniveaus. Sie ist aber auch bei Beschäftigten mit höheren Verdiensten messbar und nicht auf neu eingestellte Beschäftigte konzentriert. Offenbar ziehen es die Arbeitgeber vor, die Produktivität ihrer eigenen Arbeitskräfte nach der Einführung von stark einschneidenden Mindestlöhnen zu erhöhen, statt Kosten für die Einstellung besser qualifizierter Arbeitskräfte auf sich zu nehmen. Das positive Weiterbildungsergebnis steht im Gegensatz zu den meisten bisherigen theoretischen und empirischen Arbeiten. Diese Studien argumentieren auf der Grundlage der Standard-Humankapitaltheorie, dass Mindestlöhne die Weiterbildung am Arbeitsplatz verringern oder bestenfalls keine Auswirkungen haben. Die Autoren erklären, wie die Unterschiede in den Befunden in Übereinstimmung gebracht werden können. Nähere Informationen finden Sie hier.