piwik-script

Intern
Forschungszentrum Risikomanagement

Risikomanagement-Zertifikat

Risikomanagement-Zertifikat der Universität Würzburg (RMZ)

Im 21. Jahrhundert sind Unternehmen mit völlig neuen Herausforderungen konfrontiert. Die wachsende Komplexität der Unternehmensumwelt eröffnet neue unternehmerische Chancen, birgt aber auch hohe Risiken. Neue Gefahrenpotenziale und neue gesetzliche bzw. regulatorische Vorgaben führen dazu, dass die intelligente Steuerung von Risiken für Unternehmen immer wichtiger wird. Ein proaktives und unternehmensweites Chancen- und Risikomanagement entwickelt sich immer mehr zum wettbewerbsentscheidenden Erfolgsfaktor und leistet unverzichtbare Beiträge zur Sicherung und Steigerung des Unternehmenswertes.

Es ist daher für Studenten wirtschaftswissenschaftlicher und wirtschaftsnaher Studiengänge wichtig sich mit Risikomanagement auseinanderzusetzen. Der Erwerb profunder Kenntnisse erleichtert den Umgang mit dieser Materie im beruflichen Umfeld.

Zur Vermittlung dieser Kenntnisse hat sich das interdisziplinäre Forschungszentrum Risikomanagement an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät dazu entschlossen in den folgenden Kursen allen interessierten Studenten umfassende Grundkenntnisse im Risikomanagement zu vermitteln. Neben den methodischen Ansätzen werden die quantitativen Grundlagen sowie deren Anwendung in Prüfung und sowie Beratung sowie die Ansätze zur IT-Unterstützung gelehrt.

Teilnahmevoraussetzung / Zielgruppe:

Die Veranstaltungen richten sich an Studenten der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, stehen prinzipiell aber auch den Studenten anderer Fakultäten (z. B. Rechtswissenschaften, Wirtschaftsmathematik etc.) mit einem Bezug zum Thema offen.

Beachten Sie bitte: Master-Studenten der Wirtschaftswissenschaften (Management) und der Wirtschaftsinformatik können aufgrund der Anrechnung der Kurse innerhalb ihres Studiums das RMZ nicht mehr erwerben.

Anmeldung:

Per Mail an erm@uni-wuerzburg.de

Zertifikat:

Das Zertifikat ist eine offizielle Bescheinigung der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und enthält eine detaillierte Aufstellung der Inhalte der einzelnen Kurse.

Für das Zertifikat ist die erfolgreiche Teilnahme im Umfang von mindestens 10 Credits an den folgenden (grundständigen) Kurse erforderlich :


RMZ 1: Konzepte des Risikomanagements (3 Credits)

Ansprechpartner: Dr. Markus-Alexander Kötzle

E-Mail: markus.koetzle@uni-wuerzburg.de

Termin: 13. - 17.03.2023

Die Veranstaltung „Konzepte des Risikomanagements“ vermittelt einen Überblick über die wesentlichen Ziele, Inhalte, Methoden und Instrumente des Chancen- und Risikomanagements in Industrie- und Handelsunternehmen.

Die Teilnehmer lernen die Bedeutung des Risikomanagements sowie die wesentlichen Treiber für die Implementierung und Weiterentwicklung eines Risikomanagements in Unternehmen kennen. Sie erhalten einen Überblick über die wesentlichen gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen des Risikomanagements, die wichtigsten Risikokategorien sowie die Ablaufschritte des Risikomanagement-Prozesses. Insbesondere lernen sie:

  • Grundlagen des Risikomanagements
  • Regulatorische Rahmenbedingungen
  • Der Risikomanagement-Prozess

RMZ 2: Risikomanagementsysteme (2 Credits)

Ansprechpartner: Dr. Marcus Pauli

E-Mail: marcus.pauli@uni-wuerzburg.de

Termin: 27. - 31.03.2023

Ein betriebliches Risikomanagement ist u. a. durch das KonTraG gesetzlich vorgeschrieben und stellt heute angesichts einer zunehmend schwierigeren Risikosituation eine der großen und viel diskutierten Herausforderungen für Unternehmen dar. Im Kontext einer wertorientierten Unternehmensführung wird ein proaktiver Risikomanagement-Ansatz zunehmend zur verpflichtenden, strategischen Führungsaufgabe.

Ein entsprechend erforderlicher, organisationsweiter Risikomanagement-Prozess mit systematischer Risikoidentifikation sowie Bewertung, Steuerung und Kontrolle der Gesamtrisikolage des Unternehmens ist jedoch dauerhaft nur durch eine umfassende und integrierte IT-Unterstützung realisierbar.

Spezielle Risikomanagement-Informationssysteme (RMIS) versprechen durch ein vereinfachtes und übersichtliches Handling, durch die Automation von Teilaufgaben sowie durch umfassende, entscheidungsunterstützende Funktionen nachhaltigen Erfolg. Zusätzlich lässt sich so neben Zeit- und Kosteneffizienzen auch eine Verbesserung der Risikokultur durch die erleichterte Integration der Mitarbeiter erzielen. Ziel des Kurses ist die Vermittlung der wesentlichen Aufgaben und Funktionen von RMIS anhand von Beispielfällen und Fallstudien.


RMZ 3: Rechtliche Grundlagen des Risikomanagements (2 Credits)

Ansprechpartner: Prof. Dr. Christoph Teichmann

E-Mail: L-gesellschaftsrecht@jura.uni-wuerzburg.de

Termin: 20. - 24.03.2023

Die Einhaltung rechtlicher Vorgaben ist für Unternehmen von großer Bedeutung. Einerseits sind die hierbei zu beachtenden gesetzlichen Vorschriften kaum mehr überschaubar. Andererseits können Verstöße zu beachtlichen Sanktionen bis hin zu existenzbedrohenden Geldbußen führen. Der Kurs gibt daher einen Überblick zu den wichtigsten gesetzlichen Vorgaben, die es für das Risikomanagement im Unternehmen zu beachten gilt. Vermittelt wird Grundwissen vor allem aus dem Gesellschaftsrecht, Strafrecht, Kapitalmarktrecht, Kartellrecht und Arbeitsrecht, das für den Aufbau einer zeitgemäßen Compliance-Organisation unverzichtbar ist.

Der Kurs RMZ 5 wird in Kooperation mit Michael Volz, Corporate Compliance Officer der Merck KGaA in Darmstadt, konzipiert und von wechselnden Dozenten aus Wissenschaft und Praxis in einer Woche verblockt abgehalten.


RMZ 4: Termingeschäfte und Derivate (3 Credits)

Ansprechpartner: PD Dr. Hans Rau-Bredow

E-Mail: hans.rau-bredow@uni-wuerzburg.de

Termin: 06.03-07.03.2023 und 10.03.2023

In diesem Modul wird die Funktionsweise von Futures und Optionen sowie deren theoretische Bewertung in arbitragefreien Märkten behandelt.

  1. Futures
    1. Einführung
    2. Handel mit Futures, insbesondere Margins und tägliche Abrechnung
    3. Arbitragefreie Bewertung von Futures: Cost of Carry, Carry Trades und Reverse Carry Trades
    4. Contango vs. Backwardation: Die Rolle der Convenience Yield
  2. Optionen
    1. Einführung
    2. Amerikanische Optionen: Das Problem der vorzeitigen Ausübung
    3. Delta-Hedging, Gamma-Risiko und Black-Scholes Differentialgleichung
    4. Bewertung mit Binomialbäumen, insbesondere amerikanische Puts / Optionen auf dividendentragende Aktien

3. Ausblick: Andere Derivate, insbesondere Swaps

Literatur:
Hull, John (2019): Optionen, Futures und andere Derivate, 10., aktualisierte Auflage.
Rau-Bredow, Hans (2022): Contango and Backwardation in Arbitrage-Free Futures-Markets, online: https://mpra.ub.uni-muenchen.de/111688


RMZ 5: Anlageprodukte und Hebelinstrumente (2 Credits)

Ansprechpartner: Harald Gabel

E-Mail:  l-bwl4@uni-wuerzburg.de

Schwerpunkt der Veranstaltung ist das Verständnis für die Funktionsweise von Anlage- und Hebelprodukten. Zunächst erfolgt eine Darstellung der verschiedenen, wertbeeinflussenden Faktoren (Laufzeit, Basispreise, implizite Volatilität, Dividenden, etc.) auf den Preis eines Derivats. Anhand von verschiedenen Produktkategorien werden Funktionsweisen und Einsatzmöglichkeiten dargestellt und allgemeine Regeln für eine praxisorientierte Auswahl von Produkten formuliert.


RMZ 6: Elementary Quantitative Risk Assessment (vhb) (3 Credits)

Ansprechpartner: Prof. Dr. Rainer Göb

E-Mail: goeb@mathematik.uni-wuerzburg.de

Effektives Risikomanagement erfordert ein tieferes Verständnis und korrekte Anwendung von quantitativen Risikobewertungsverfahren.

In diesem Kurs werden die Konzepte und die Terminologie der quantitativen Risikomodellierung, einschließlich Begriffen wie Risikophänomen, Risikobjekt, direktes und indirektes Risiko, Gewinn- und Verlusttyp von Risikovariablen, behandelt. Es werden die mathematischen und statistischen Grundlagen für die Beschreibung von Risikophänomenen und damit zusammenhängenden Daten, einschließlich Wahrscheinlichkeitsverteilungen, Verteilungsparametern und dem Verhalten von Verteilungen im rechten Tail, vermittelt.

Darüber hinaus werden sie über spezielle stochastische Risikomaße wie Value at Risk (VaR) und Conditional Value at Risk (CVaR) sowie die Methoden zur Schätzung dieser Maße unterrichtet.

Ziel des Kurses ist es, Risikophänomene und damit zusammenhängende Daten auf analytische und formale Weise beschreiben, sowie Verteilungen an Daten anpassen zu können und Kenntnisse über die theoretischen Definitionen und Anwendungen zentraler stochastischer Risikomaße zu erwerben.