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Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

A Schumpeterian perspective on fiscal policy: Public Debt in the "New Normal"

20.02.2023

Im Beitrag „A Schumpeterian perspective on fiscal policy: Public Debt in the "New Normal" zeigt Prof. Dr. Peter Bofinger, dass sich aus Joseph Schumpeters wissenschaftlichem Werk wichtige Erkenntnisse für die Finanzpolitik ableiten lassen.

Prof. Dr. Peter Bofinger
Prof. Dr. Peter Bofinger (Bild: Universität Würzburg)

Im Beitrag „A Schumpeterian perspective on fiscal policy: Public Debt in the "New Normal" zeigt Prof. Dr. Peter Bofinger, dass sich aus Joseph Schumpeters wissenschaftlichem Werk wichtige Erkenntnisse für die Finanzpolitik ableiten lassen. Dies betrifft seine grundlegende Unterscheidung zwischen Theorien, in denen die monetäre Sphäre mit der realen Sphäre identisch ist („Realanalyse“), und Theorien, in denen die Finanzsphäre unabhängig von der realen Sphäre ist. Aus der von Schumpeter propagierten "monetären Analyse" folgt, dass die Finanzierung staatlicher Investitionen nicht von der Ersparnis der Haushalte abhängt. Die Wachstumstheorie Schumpeters zeigt also, dass kreditfinanzierte Investitionen, die zu einer innovativen Nutzung vorhandener Ressourcen führen, eine entscheidende Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung spielen. Für die Finanzpolitik ergibt sich daraus das Modell des „unternehmerischen Staates“ (Mazzucato) als Motor für Zukunftsinvestitionen. Dieses Modell geht weit über die enge Darstellung der Staatsverschuldung in der „Realanalyse“ der neoklassischen Theorie hinaus, die dem Staat lediglich die Rolle eines Kapitalvernichters zuweist. Es bietet aber auch eine breitere Perspektive als die monetär-keynesianische Theorie, einschließlich der MMT, in der die Staatsverschuldung nur dazu dient, Vollbeschäftigung zu erzeugen (aber nicht darüber hinaus). Innovativ ist auch Schumpeters Ablehnung des Konzepts eines rein güterbasierten Realzinses. Sie bildet die Grundlage für die Strategie der „Zinskurvensteuerung“, bei der der langfristige Zinssatz direkt von der Zentralbank gesteuert wird, so dass die Tragfähigkeit der Staatsverschuldung nicht von den Kapitalmärkten bestimmt wird.

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