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Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

Mehr Ausbildung wagen

10.12.2022

Prof. Dr. Christina Felfe de Ormeño und ihre Mitarbeiterin Dr. Judith Saurer haben zusammen mit Prof. Dr. Thomas Zwick sowie Dr. Christoph Sajons in zwei getrennten Studien die Möglichkeiten zur Integration von geringfügig qualifizierten Geflüchteten untersucht.

Von links: Prof. Christina Felfe de Ormeño, Dr. Judith Saurer, Prof. Dr. Thomas Zwick (Bilder: Uni Würzburg)

Prof. Dr. Christina Felfe de Ormeño, Inhaberin des Lehrstuhls VWL, insbesondere Arbeitsmarktökonomik, und ihre Mitarbeiterin Dr. Judith Saurer haben zusammen mit Prof. Dr. Thomas Zwick, Inhaber des Lehrstuhls für BWL, Personal und Organisation, sowie Dr. Christoph Sajons vom Institut für Mittelstandsforschung der Uni Mannheim in zwei getrennten Studien die Möglichkeiten zur Integration von geringfügig qualifizierten Geflüchteten untersucht. Das Projekt wurde von der Stiftung Mercator gefördert. Im Ergebnis zeigte sich, dass fortgeschrittene Deutschkenntnisse und ein sicherer Aufenthaltsstatus gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz bieten, vor allem aber Disziplin und Motivation sind entscheidend. Für etwas ältere Geflüchtete mit Berufserfahrung kann sich hingegen der Weg in eine berufliche Selbständigkeit lohnen. Den ausführlichen Bericht zu der Studie finden Sie im einBLICK.

Ausbildungshemmnisse und deren mögliche Beseitigung analysierte das Forschungsteam in der Studie „Mehr Ausbildung wagen! Barrieren und Chancen für die Einstellung von Geflüchteten in deutschen Unternehmen“. Über 1.100 ausbildende Unternehmen wurden dafür in Kooperation mit IHK und HWK befragt.

Es zeigte sich, dass trotz Fachkräftemangel nur 29% der Unternehmen Geflüchtete eingestellt und nur acht Prozent der Unternehmen Beratungsangebote zur Integration von Geflüchteten in Anspruch genommen haben, wegen unsicheren Bleibeperspektiven und Verständigungsproblemen.

Um die Integration der Geflüchteten in das Ausbildungssystem zu verbessern, sollten Unternehmen gemäß der Studie verstärkt Schnupperpraktika anbieten und die Politik sollte für den Zugang zu sprachlichen Förderprogrammen und deren enge Verzahnung mit der dualen Ausbildung sorgen. 

Einen alternativen Weg in den Arbeitsmarkt stellt die Selbständigkeit dar. Geflüchtete und Zuwanderer könnten mit einer Selbstständigkeit formale Hürden am Arbeitsmarkt umgehen, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten voll einbringen und somit den Fachkräftemangel lindern. Es wird der Abbau von Hürden für Gründungswillige empfohlen.

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