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Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

Veröffentlichung von Prof. Dr. Peter Bofinger und Thomas Haas zum neutralen Zinssatz

14.02.2024

Unter dem Titel „DP18420 R-Star: Ein neuer Ansatz zur Schätzung des Polarsterns der Geldpolitik“ veröffentlich-ten Prof. Bofinger und Thomas Haas ein Diskussionspapier im Centre for Economic Policy Research (CEPR).

Von links: Prof. Dr. Peter Bofinger, Thomas Haas
Von links: Prof. Dr. Peter Bofinger, Thomas Haas (Bild: Uni Würzburg)

Unter dem Titel „DP18420 R-Star: Ein neuer Ansatz zur Schätzung des Polarsterns der Geldpolitik“ veröffentlichten Prof. Bofinger und Thomas Haas ein Diskussionspapier im Centre for Economic Policy Research (CEPR). Das Zentrum für wirtschaftspolitische Forschung (CEPR) wurde 1983 an der London Business School gegründet, um die Qualität der wirtschaftspolitischen Entscheidungsfindung in Europa und darüber hinaus zu verbessern, indem es qualitativ hochwertige, politikrelevante Wirtschaftsforschung fördert und diese an Entscheidungsträger im öffentlichen und privaten Sektor weitergibt.

In dem Artikel geht es um den neutralen Zinssatz, der früher als natürlicher Zinssatz bezeichnet wurde. Inflationsbereinigt unterstützt er die Wirtschaft bei Vollbeschäftigung/Maximalproduktion und hält die Inflation konstant. Politische Entscheidungsträger und Wirtschaftsforscher versuchen, den neutralen Zinssatz als Richtschnur für die Geldpolitik zu schätzen, wobei sie in der Regel verschiedene Wirtschaftsmodelle verwenden. Unter wirtschaftspolitischen Entscheidungsträgern sowie in offiziellen und akademischen Papieren, wird der natürliche Zinssatz oft als r* ("r-star") dargestellt

Der Artikel von Prof. Bofinger und Thomas Haas beschreibt, dass die notwendigen Anpassungen prominenter Messgrößen des neutralen Zinssatzes nach der COVID-Pandemie eine breite Debatte über die Messung und Nützlichkeit von r-Star ausgelöst haben. Aufgrund der großen Unsicherheit über relevante Determinanten, Trendmuster und die richtige Schätzmethode schlagen sie in diesem Papier einen einfacheren alternativen Ansatz vor, der von einem Standard-Makromodell abgeleitet ist. Ausgehend von einer Verlustfunktion können neutrale Perioden bestimmt werden, in denen ein neutraler Realzinssatz beobachtbar ist. Anhand dieser Werte lässt sich ein mittel- bis langfristiger Trend für einen neutralen Zinssatz bestimmen. In einer Anwendung auf die USA zeigt sich, dass diese einfachere Berechnung eines neutralen Zinssatzes vergleichbare Ergebnisse zu bestehenden Studien liefert. Eine Taylor-Regel (geldpolitische Regel zur Setzung des Leitzinses durch eine Zentralbank), die auf dem neutralen Zinssatz der Forschungen von Prof. Bofinger und Tomas Haas basiert, erklärt die US-Geldpolitik der letzten 60 Jahre ebenfalls recht gut.

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