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Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

Chancen und Risiken - Kompetenter Umgang mit China

02.12.2022

Der Einfluss Chinas auf den Rest der Welt wird in den Medien kritisch gesehen. Gleichzeitig wurde am 26.10.2022 ein China-Kompetenzzentrum an der JMU (CCCUW) feierlich eröffnet. Müssen wir uns Sorgen machen?

Der Einfluss Chinas auf den Rest der Welt wird in den Medien kritisch gesehen. Gleichzeitig wurde am 26.10.2022 ein China-Kompetenzzentrum an der JMU (CCCUW) feierlich eröffnet. Müssen wir uns Sorgen machen?

Nein, denn das CCCUW bietet eine Plattform für den fächerübergreifenden Austausch zu Fragen rund um die Kooperation mit China und macht die Chinakompetenz der JMU nach innen und außen sichtbar. Es übernimmt zugleich eine Reihe von koordinierenden und unterstützenden Funktionen im Aufbau und der Verwaltung von Partnerschaften mit chinesischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Außerdem organisiert das Zentrum Veranstaltungen, um die wissenschaftliche Chinakompetenz regional und überregional zu fördern. Das CCCUW trägt damit zur nachhaltigen Internationalisierung und zur verantwortlichen wissenschaftlichen Zusammenarbeit der Universität mit Einrichtungen in China bei, aber alles mit einem wachsamen Auge.

Der Japanologe, Sinologe sowie Politikwissenschaftler und ehemalige deutsche Botschafter in China (2004 bis 2007), Dr. Volker Stanzel, erinnerte in der Eröffnungsveranstaltung als Gastredner an die tiefgreifenden Veränderungen und den wirtschaftlichen Aufschwung des asiatischen Landes, der bis heute anhält. Durch Xi Jinpings Machtstreben änderten sich die Außenbeziehungen zu China erneut. Und auch innerhalb Chinas gibt es große Probleme durch die Pandemie, die Zwickmühle Ukraine/Russland sowie die Taiwan-Frage.

In einem Punkt waren sich die Expertinnen und Experten einig: Jede Zusammenarbeit mit China muss genau geprüft werden. Sinologe Prof. Dr. Björn Alpermann vom Lehrstuhl für Contemporary Chinese Studies sprach von einem „Einpendeln zwischen Paranoia und Naivität.“

Sinologin Prof. Dr. Doris Fischer vom Lehrstuhl China Business and Economics verwies auf die Wichtigkeit des Dialogs: „Learning by doing - Um gegenseitiges Vertrauen zu erreichen, müssen wir Begegnungen schaffen.“

Transparenz im Handeln und Kommunikation mit der Öffentlichkeit sind dabei besonders wichtig“, sagt Prof. Dr. Manuela Scheuermann, Lehrstuhlvertreterin des Lehrstuhls für Internationale Beziehungen und Europaforschung.

Während der Podiumsdiskussion beantworteten Doris Fischer, Volker Stanzel, Manuela Scheuermann und Björn Alpermann auch Fragen des Publikums.

Die nächste Veranstaltung im CCCUW findet am 07.12.2022 von 18:00 bis 20:00 Uhr statt. Vortragende ist Dr. Nadine Godehard von der Stiftung Wissenschaft und Politik. Sie hält einen Vortrag zum Thema 'Deutsche Chinapolitik' und nimmt Stellung zu Fragen vom Publikum. Das Team des CCCUW freut sich über Ihre Teilnahme am Event.

Geschäftsführer des Kompetenzzentrums ist Hannes Gohli. Er hält einen Bachelor of Arts von der Syddansk Universitet in Sønderborg, Dänemark und einen Master of Science von der Universität Würzburg, beides im Fachgebiet China Business and Economics. Dann promovierte er am 05.10.2022 im Rahmen des von der DFG finanzierten Projektes „Politische Steuerung von Industriepolitik: Eine Analyse am Beispiel des Transitionsmanagements für erneuerbare Energien“, am Fallbeispiel des chinesischen Smart Grids bei Prof. Dr. Doris Fischer. Dr. Gohli lehrt auch an unserer Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät zum Thema „Herausforderungen des wirtschaftlichen Aufstiegs Chinas“. Wir danken Herrn Gohli für die Zeit, die er sich genommen hat, um unsere Interviewfragen zu beantworten und gratulieren ihm zu seinem Erfolg.

WiWi Fakultät: Was hat Sie bewogen, China Business and Economics an der JMU zu studieren?

Dr. Hannes Gohli: Die JMU, Würzburg und den Studiengang ‚China Business and Economics‘ als Bildungsstätte für meinen Master zu wählen, war eine sehr einfache Entscheidung. Ich hatte meinen Bachelor in Sønderborg, Dänemark, absolviert und wollte die erworbenen Grundkenntnisse in der chinesischen Wirtschaft noch weiter vertiefen. Die JMU besitzt in der Sinologie ein besonderes Angebot, welches in Deutschland in dieser Konstellation kaum zu finden ist: es gibt nicht viele Universitäten, die sowohl chinesische Wirtschaft als auch Politik und Sprache in einem Masterstudiengang kombinieren. Ich war schon immer am Ausland interessiert, wollte immer neue Kulturen und Sprachen kennenlernen. Vor meiner Zeit in Dänemark hatte ich jeweils ein Jahr in Kanada, Brasilien und Kolumbien verbracht; Letzteres als Teil meines Auslandszivildienstes. Ich wollte also ein Programm finden, das mir später die Möglichkeit bieten würde, eine Tätigkeit in einem internationalen Umfeld zu verfolgen. Ich hatte in Kolumbien schon 2011 festgestellt, dass die Chinesen global investieren. Ich hatte zu der Zeit das Gefühl, dass China für das 21. Jahrhundert entscheidend sein wird, deshalb wollte ich dieses Land besser verstehen. Deshalb bin ich für den Bachelor nach Dänemark, um Business, Language and Culture (China) zu studieren.

Was mich von Dänemark aus an Würzburg besonders beeindruckt hat, war die rasche und persönliche Korrespondenz. Ich war noch Bachelor-Student, hatte aber das Gefühl, dass ich dem Fachpersonal in Würzburg schon vor der Ankunft wichtig war. Ich fühlte mich von der Ferne willkommen. Auch die angebotenen Module sprachen meine Interessen zur chinesischen Wirtschaft und Kultur an. Ich wollte zum Beispiel mehr zu Unternehmertum in China erfahren oder die Verflechtungen zwischen Politik und Wirtschaft in einem autoritären System untersuchen. Außerdem besteht auch in ‚China Business and Economics‘ die Möglichkeit, die Masterarbeit so zu strukturieren, dass man für die Forschung nach China kann. Nach meinem Auslandssemester an der Beijing Foreign Studies University im Bachelor wollte ich auch im Master unbedingt zurück nach China. Ich war angefixt von diesem Land, es gab so vieles, das ich noch nicht begreifen konnte. Die Qualität des Lehrpersonals war deshalb ebenfalls ein entscheidendes Kriterium für Würzburg. Die Stadt Würzburg kannte ich nur von der Durchfahrt von Sønderborg nach Bregenz, meiner Heimatstadt in Österreich. Ich kann mich noch erinnern zum Fenster des ICEs hinausgeschaut und mir gedacht zu haben: wow, das sieht nach Stadt mit Stil aus. Ich hätte nie was dagegen gehabt auszusteigen.

WiWi Fakultät: Skizzieren Sie bitte die chinesische Sicht auf das eigene Land und dessen Positionierung in der Welt.

Dr. Hannes Gohli: Das ist eine Frage, die schwer zu beantworten ist, weil die Sicht auf das eigene Land sich von Individuum zu Individuum unterscheidet. Im Großen und Ganzen unterscheidet sich die Sicht auf das eigene Land bei Normalbürger:innen in China nicht beträchtlich von der Sicht eines deutschen Bürgers auf Deutschland. Wir freuen uns, wenn deutsche Sportler:innen, Musiker:innen, Künstler:innen oder Regisseur:innen einen Preis gewinnen. Das tun die meisten Chinesen sicherlich auch. Der Patriotismus ist wie hier auch in China bei manchen mehr, bei anderen weniger ausgeprägt. Ich denke aber schon, dass die chinesische Sicht auf das eigene Land sich in den letzten 30 Jahren drastisch verändert hat. Von einem der ärmsten Länder der Welt, ist China zu einer einflussreichen Nation herangewachsen. Das rasante wirtschaftliche Wachstum innerhalb einer Generation hinterlässt auch in der Gesellschaft Spuren. Chinesen sind über diese Leistung stolz. Großeltern und Eltern sind froh, dass ihre Kinder nicht mehr die Armut erleben müssen, die sie in ihrer Kindheit erleiden mussten. Als sich globale Wertschöpfungsketten mehr und mehr nach China verlagerten, stieg auch der politische Einfluss des Landes. Von anfänglicher Vorsicht und Zurückhaltung in multilateralen Organisationen, ist China mittlerweile ein selbstbewusster und selbstsicherer Akteur auf der politischen Ebene. Auch darauf sind viele Chinesen und Chinesinnen stolz.

Gleichzeitig haben das wirtschaftliche Wachstum und die steigende politische Einflussnahme interne und externe Konsequenzen für China. Intern verändert sich mit zunehmendem Wohlstand auch die Erwartungshaltung der Bürgerschaft gegenüber der kommunistischen Partei. Chinesen sind sich der Auswirkungen des Wachstums auf die Umwelt bewusst. Die Wirtschaft, die so lange vom Export und der Produktion abhängig war, soll nun zunehmend vom internen Konsum leben: weg von Schwerindustrie und Billigprodukten und hin zu Innovation, ökologischer Gesellschaft und Technologie. Das uns so bekannte ‚Made in China‘ soll dem Label ‚Designed in China‘ weichen. Dieser Wandel verlangt sowohl politisches als auch gesellschaftliches Umdenken (ich bin an dieser Stelle mal so frech und verweise auf den von mir im Sommersemester gehaltenen Kurs ‚Challenges of China’s Economic Rise‘ an der WiWi Fakultät). Extern sieht sich China und dessen Bevölkerung einer noch immer von westlichen Institutionen dominierten Welt ausgesetzt. Vielen Chinesen gefällt es nicht, dass ausgewählte ausländische Mächte den rasanten Anstieg des Landes als Gefahr einschätzen; dass Austausch mit chinesischen Akteuren mit Skepsis oder gar Furcht verbunden wird. Das Narrativ ‚China ist eine Bedrohung‘ führt, meiner Ansicht nach, zu einem selbst-verstärkenden Zyklus: der sogenannte Westen sieht China als Bedrohung, das forciert den Nationalismus in China, was in Europa als Bestätigung der bedrohlichen Gefühlslage dient und zu einer Verfestigung des Furchtgedankens führt.

Meine Forschung zu China und meine Erfahrungen vor Ort haben mich gelehrt, dass wir das Land nicht mit der kommunistischen Partei gleichsetzen dürfen oder gar davon ausgehen dürfen, dass die Partei immer als Monolith agiert. Auch in autoritären Regimen gibt es, zwar begrenzt und mit großer Vorsicht verbunden, Strategien der Meinungsäußerung und Gegensteuerung (hier bin ich nochmal frech und verweise auf mein in Kürze bei NOMOS erscheinendes Buch ‚Steering Political Currents: Policy Design and Implementation in China’s Smart Grid Industry‘). Provinz- und Lokalregierungen sind in diesem autoritären System bedacht, ihre eigenen Interessen zu fördern. Dafür müssen sie Kontakte pflegen und Strategien entwickeln, um im Wettkampf mit anderen Regionen ihre Ziele zu erreichen. Für Außenstehende heißt das, es gibt nicht nur ein China, sondern viele, unterschiedliche Einheiten innerhalb Chinas mit individuellen Interessen und Absichten. Diese Einsicht steigert die Komplexität in unseren Beziehungen zu China. Deshalb brauchen wir unbedingt China Kompetenz, sowohl an der Universität Würzburg als auch bundesweit, sodass wir im Austausch mit chinesischen Partnern vorbereitet sind.

WiWi Fakultät: Sie leiten das neue China Kompetenzzentrum der JMU. Welche Ziele werden mit diesem Kompetenzzentrum verbunden?

Dr. Hannes Gohli: Wissenschaftler:innen verschiedener Fachrichtungen sind unterschiedlichen Herausforderungen bei Kooperationen mit China ausgesetzt. Jedes Forschungsprojekt ist individuell und der Erfolg stark von der Qualität der Beziehungen zu internationalen Partnerschaften abhängig. Mit Blick auf China, ein Land das für Deutschland sowohl Handelspartner als auch Systemrivale ist, müssen wir Grundlagen schaffen, um Möglichkeiten und Risiken in der Kooperation gewissenhaft abwägen zu können. Das China Kompetenzzentrum dient Forschenden dieser Universität als Koordinationsplattform, um in gemeinsamen Gesprächen Erfahrungen auszutauschen. So bündelt das CCCUW die reichlich vorhandene China Kompetenz an der JMU und macht sie nach innen und außen sichtbar.

Im Universitätsalltag wird das CCCUW eng mit dem International Office zusammenarbeiten, um bestehende und anbahnende Forschungs- und Mobilitätsprogramme zu evaluieren und zu unterstützen. Auf unserer Webseite wollen wir fakultätsübergreifend Kooperationen mit China erfassen und nach außen tragen. Mit dem medialen Fokus auf wissenschaftliche Zusammenarbeit mit China ist es der JMU wichtig, Transparenz zu zeigen. Für diese Transparenz soll auch das CCCUW sorgen. Darüber hinaus werden wichtige Richtlinien zum wissenschaftlichen Austausch mit China, unter Anderem zu ‚dual-use-Technologien‘ und Exportkontrolle auf der Webseite angezeigt. Das übergeordnete Ziel ist es, wissenschaftliche Mitarbeiter:innen zu kritischen Themen rund um die Zusammenarbeit mit chinesischen Partnerschaften zu sensibilisieren. Dazu organisieren wir regelmäßig Veranstaltungen. Nach der feierlichen Eröffnung des CCCUW am 26. Oktober, an dem der ehemalige Botschafter Deutschlands in China, Dr. Volker Stanzel, einen Vortrag zu 50 Jahren Deutsch-Chinesischer Beziehungen hielt, wird am 07. Dezember um 18:00 Uhr in der Graduate School (Beatrice-Edgell-Weg 21) Dr. Nadine Godehardt zur deutschen Chinapolitik referieren. Dazu laden wir natürlich alle Leser:innen herzlich ein!

WiWi Fakultät: Wie kann die regionale Wirtschaft vom Kompetenzzentrum profitieren?

Dr. Hannes Gohli: Das CCCUW versteht sich primär als wissenschaftliche Einrichtung, es soll aber natürlich auch den Austausch zwischen Wirtschaft und Wissenschaft fördern. Die Veranstaltungen sind für die Öffentlichkeit zugänglich, jeder und jede ist bei den Vorträgen willkommen. An diesen Abenden können auch Vertreter der regionalen Wirtschaft ihre Fragen an Vortragende stellen oder in der großen Runde diskutieren. Dadurch kann der Austausch von China Kompetenz auch über die Grenzen der Stadt Würzburg in den Raum Mainfranken hinausgetragen werden. Festzuhalten ist jedoch, dass das CCCUW keine Beratung zu Geschäften mit China vornimmt; das ist nicht die Funktion dieses Zentrums. Gleichzeitig freuen wir uns, wenn Geschäftsleute ihre Erfahrungen teilen, so können wir für zukünftige Kooperationsmöglichkeiten lernen.

WiWi Fakultät: Sehen Sie den Einfluss Chinas auf die Weltwirtschaft eher positiv oder eher kritisch?

Dr. Hannes Gohli: Chinas Einfluss auf die Weltwirtschaft ist so vielseitig, dass eine binäre Evaluation unmöglich ist. Es gibt chinesische Projekte und Investitionen, die für die lokale Bevölkerung eine positive Auswirkung haben, genauso wie es Projekte gibt, die beträchtliche Schäden mit sich bringen. Mit diesem binären Denken erschaffen wir uns Hürden in der Kooperation mit China. Wir müssen lernen, China nicht als Einheit, sondern als heterogenes System mit dynamischen Elementen zu analysieren. China ist in einer globalen Welt sowohl Handelspartner als auch Systemrivale. Ohne selbst beträchtliche Einschränkungen in unserem Lebensstil einzugehen, können wir nicht ohne China leben. Wir dürfen nicht vergessen, dass auch wir vom wirtschaftlichen Wachstum Chinas profitiert haben und profitieren. Ich sehe die politischen Entwicklungen im Land natürlich sehr kritisch: die zunehmende Zentralisierung der Macht in Peking, die Eingriffe in das Leben der Bürger in Xinjiang und Hong Kong, die zero-Covid Politik, die permanente Überwachung des Staates, die Inhaftierung von Regimekritikern, die mediale Unterdrückung, die militante Rhetorik, Einschränkungen in der Wissenschaft und im Austausch mit ausländischen Einrichtungen... All das sind politische Entscheidungen die unserer Forschung mit und zu China schaden sowie das Bild des Landes international beeinflussen und Freundschaften auf die Probe stellen. Genauso wie wir, bedauern aber auch viele Chinesen diese Richtungsänderung in Peking. Diese Tatsache dürfen wir in möglichen Kooperationen mit China nicht aus den Augen verlieren.

Wichtig bei jeder anbahnenden Kooperation ist es deshalb, dass wir unsere Hausaufgaben machen. Dazu gehört, uns im Klaren zu sein, was unsere Erwartungen und Bedingungen an eine Kooperation sind. Welche Rolle spielt dabei unser Wertesystem, welche Möglichkeiten und Risiken sind mit einer Kooperation verbunden? Bei Partnerschaften aus autoritären Staaten ist es wichtig, auch den Einfluss der regierenden Elite in Betracht zu ziehen. Dazu gehört eine gründliche Recherche der Vertragspartner:innen und der Institutionen, die sie repräsentieren. Das ist keine einfache Aufgabe. Man benötigt Expertinnen und Experten, die sich seit vielen Jahren mit dem Land befassen, die kulturellen Nuancen und lokalen Gegebenheiten verstehen und nach einer präzisen Evaluation fundierte Empfehlungen zur Vertrauenswürdigkeit der Kooperationspartner abgeben können - eben China Kompetenz.

WiWi Fakultät: Welche Tipps haben Sie für Studierende, die sich für Wirtschaftswissenschaftliche Themen im Zusammenhang mit China interessieren?

Dr. Hannes Gohli: Studiert bei uns an der Sinologie! Wir bieten eine breite Palette an Modulen, die ihr nach euren Belieben kombinieren könnt. Mit einem wirtschaftlichen Hintergrund könnt ihr zum Beispiel ‚China Language and Economy‘ studieren, da ist auch ein halbes Jahr an der Peking University im Programm integriert. So lernt ihr die chinesische Kultur, Politik und Wirtschaft wirklich aus nächster Nähe kennen! Wenn ihr im Bachelor bereits Chinesisch gelernt habt, dann ist für euch ‚China Business and Economics‘ geeignet. Das Programm ist zweigeteilt: ihr besucht Kurse an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und an der Sinologie; werdet also sowohl in BWL und VWL als auch zur chinesischen Wirtschaft ausgebildet. Solltet ihr euren Schwerpunkt auf die chinesische Politik setzen wollen, dann entscheidet euch für ‚Chinese Politics and Society‘. Für die, die sich mit der Kultur und Geschichte Chinas tiefgründig auseinandersetzen wollen, empfehle ich den Masterstudiengang ‚Chinese Studies‘, der euch auch optimal auf eine Karriere in Wissenschaftsbeziehungen mit China vorbereitet.

Darüber hinaus, beschäftigt euch mit dem Land! Lest verschiedene Nachrichtenquellen, hinterfragt gängige Narrative, seid emotional empathisch, geduldig und neugierig! Versucht euch ein eigenes Bild zu China zu schaffen. Wie bei jedem Land dieser Welt, werdet ihr bei genauerem Betrachten realisieren, dass das Bild zu China nicht nur aus zwei Farben bestehen kann. Wir müssen lernen, das binäre Schwarz-Weiß-Denken abzulegen. Mit China bewegen wir uns in Anbetracht unserer Wertevorstellungen, Wirtschaft und Politik häufig in Grauzonen, die wir lernen müssen zu navigieren. Kulturell ist das Land farbenfroh, dynamisch und vielseitig. Die Menschen sind unfassbar freundlich und wissbegierig. Das Essen ist ein Traum! Ein Studium zu China ist mit viel Arbeit und Geduld verbunden (besonders mit Blick auf die Sprache), wird euch aber euer Weltbild bereichern!

WiWi Fakultät: Was würden Sie als Ihre schönste Erinnerung an Ihre Studienzeit bezeichnen?

Dr. Hannes Gohli: Ich denke bei den meisten sind die Freundschaften und gemeinsamen Erlebnisse mit Kommiliton:innen das prägendste Element des Studiums. Ich erinnere mich besonders gern an unsere Spieleabend (Wizzard) und Feiern mit Freunden (Grillabende am Main, danach Sanderstraße). Der Moment, als wir nach den letzten Klausuren zusammen mit Wein in der Hand zum Hubland hoch sind, um auf die Festung zu blicken, war einfach magisch. Die Erleichterung und Vorfreude bleiben mir da nachdrücklich in Erinnerung. Deshalb, an die Studierenden, die hier mitlesen, macht weiter! Genießt euer Studium, lernt viel, bildet Freundschaften, seid aktiv! Ein Studium ist immer viel Arbeit, aber der Moment nach der letzten Klausur wird euch immer in Erinnerung bleiben.

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