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Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

Im Gespräch mit unserer ehemaligen Studienbotschafterin Jennifer Jakl

20.10.2023

Jennifer Jakl war von Oktober 2022 bis September 2023 unsere Studienbotschafterin. In einem Interview erzählt sie uns von ihrer Motivation, ihren Aufgabenbereichen und besonderen Erlebnissen.

Jennifer Jakl (Bild: privat)
Jennifer Jakl (Bild: privat)

Jennifer Jakl war von Oktober 2022 bis September 2023 unsere Studienbotschafterin. Nach ihrem Realschulabschluss 2018 hat sie 2021 auf der Fachoberschule in Weilheim in Oberbayern ihr Abitur im Schwerpunktfach Wirtschaft gemacht. Sie studiert derzeit Wirtschaftswissenschaft im 4. Semester. Neben der Uni ist die engagierte Studentin in der Fachschaft und der ADF tätig. Des Weiteren ist sie Mitglied in der studentischen Unternehmensberatung Contact & Cooperation (C&C) und dort seit Juli 2023 Vorstand im Ressort Personal & Organisation.

Im Wintersemester 2023/24 ist sie für ein Auslandssemester in Lissabon.

Wir danken Jennifer Jakl für ihr Engagement als Studienbotschafterin und wünschen ihr viel Freude und Erfolg für ihr Auslandssemester in Portugal.

WiWi-Fakultät: Was ist unter einem Studienbotschafter / einer Studienbotschafterin zu verstehen?

Jennifer Jakl: Wir Studienbotschafter arbeiten in dem Projekt uni@school, das die Uni zusammen mit der Bundes-agentur für Arbeit ins Leben gerufen hat. Das Projekt möchte die Schüler:innen bei der Studienorientierung unterstützen und somit den Übergang von der Schule in ein Studium erleichtern. Die Studienbotschafter:innen werden von den Schulen eingeladen, um ein Studieninfogespräch über ihr Studienfach zu führen. Gerne stehen wir anschließend für Fragen zur Verfügung.
Des Weiteren halten wir auch Studieninfogespräche an der Uni Würzburg, wenn Klassen zu Besuch sind.
Neben den Gesprächen bieten wir auch Tandem-Tage an, die in den Pfingst- und Herbstferien stattfinden. Dort planen wir einen Tag, meist von 10 Uhr bis 16 Uhr, in dem wir in Vorlesungen und Tutorien (meist aus den ersten Semestern) gehen, die Uni anschauen und zu Mittag in der Mensa essen.
Es gibt auch die Möglichkeit, die Studienbotschafter ohne geplantes Programm in ihrem Alltag zu begleiten (studylive). Die Projektleiter stellen den Kontakt zwischen uns und den Schüler:innen her, damit wir dann einen Termin ausmachen können, wann es den Schüler:innen am besten passt und auch was ihnen am besten gefällt. Das ist das ganze Semester über möglich.
Im Großen und Ganzen informieren wir Schüler:innen über unseren Studiengang. Wir versuchen dabei nicht unbedingt, Werbung zu machen, sondern die Realität widerzuspiegeln. Es werden auch Schwierigkeiten und Herausforderungen im Studium angesprochen.

WiWi-Fakultät: Was hatte Sie bewogen, Studienbotschafterin für die Wirtschaftswissenschaft zu werden?

Jennifer Jakl: Eine Freundin hat mich auf die Stelle aufmerksam gemacht, da sie etwas für mich sein könnte. Ich hatte damals leider keine Vorträge über die verschiedenen Studiengänge und fand das eigentlich eine tolle Idee.
Zusätzlich lernt man, frei vor mehreren Menschen zu reden. Das fällt mir jetzt nach der Zeit als Studienbotschafterin viel leichter. Nebenbei wird man noch dafür entlohnt und kann sich die Schultermine frei einteilen, wie man Zeit hat. Also ist das für das Studium sehr zuvorkommend.

WiWi-Fakultät: Wie war die Resonanz der Schüler: innen auf Ihre Präsentationen?

Jennifer Jakl: Die Resonanz, die ich während den Studieninfogesprächen erlebt habe, war unterschiedlich. Manche Schüler:innen waren weniger interessiert, sie wollten nur die Zeit rumbringen. Jedoch hat der größere Teil meiner Meinung nach gespannt zugehört. Je nach Klasse wurden dann auch mehr oder weniger Fragen gestellt.
Die Studieninfogespräche werden am Ende der Veranstaltung evaluiert. Die Rückmeldungen sind stets sehr positiv.
Viele Schüler:innen konnten sich durch das Treffen ein besseres Bild machen, was sie wollen oder was sie vielleicht nicht wollen. Etliche Schüler:innen nehmen anschließend noch an einem Tandem-Tag teil. Von den Lehrern kam auch immer eine positive Rückmeldung.

WiWi-Fakultät: Haben Sie Vorschläge, wie die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Universitäten/Fakultät verbessert werden können?

Jennifer Jakl: Ich glaube, das grundsätzliche Problem ist, dass Schulen nicht wissen, dass es unser Angebot gibt, nicht, dass sie es nicht annehmen wollen (in Bezug auf die Wirtschaftswissenschaft). Insgesamt kann man aber sagen, dass uni@school an sich sehr bekannt in der Umgebung ist.
Verbessern könnte man die Zusammenarbeit dadurch, dass man öfter auf Schulen zugeht, um ihnen das, was wir machen, so genau wie möglich zu erklären. Vielleicht auch Kontakt zwischen den Schulen schaffen, damit Schulen, die uns bereits kennen, von den Erfahrungen berichten können.
Wichtig ist auch, dass man nicht nur Gymnasien abdeckt, sondern auch Fachoberschulen (FOS) und Berufsoberschulen (BOS), sowie Realschulen.
Dazu muss man aber sagen, dass Kathrin Schaade und Johannes Böhnlein, unsere Koordinatoren, sehr engagiert sind und vieles schon umsetzen, damit die Schüler und Schulen auf uns aufmerksam werden. Im Schuljahr 2022/2023 konnten 71 Schulbesuche mit dem uni@school-Team umgesetzt werden – so viele wie nie zuvor.

WiWi-Fakultät: Konnten sie persönlich von Ihren Tätigkeiten als Studienbotschafterin profitieren?

Jennifer Jakl: Ja, sehr sogar. Ich habe durch diesen Job gelernt, wie ich vor einer großen Gruppe Präsentationen halte, was für das spätere Berufsleben sehr hilfreich ist. Wir hatten zu Beginn einen dreitägigen Workshop, indem wir genau das gelernt haben. Die Präsentationen haben mich auch gelehrt, spontan zu improvisieren, wenn mal etwas nicht funktioniert hat.
Ich habe auch viele neue Menschen innerhalb der Uni von verschiedenen Studienfächern kennen gelernt und auch viel über ihre Studienfächer gelernt. Die Gemeinschaft war super.

WiWi-Fakultät: Gab es ein besonderes Erlebnis im Rahmen Ihres Engagements als Studienbotschafterin, an das Sie sich gerne erinnern?

Jennifer Jakl: Ich hatte am Montag, den 17.07.2023 einen Vortrag in der Neuen Uni über mein Studienfach und habe im Rahmen meines Vortrags darüber geredet, dass ich erst auf der Realschule war und dann über die FOS zu meinem Abitur gekommen bin. Nach der Veranstaltung hat mich ein Lehrer angesprochen, dass er gerne mich an seine Schule einladen würde, um die Präsentation zu halten, da ich den eher ungewöhnlichen Weg gegangen bin über die FOS und nicht über das Gymnasium mein Abitur erlangt habe. Er sieht für ein paar seiner Schüler:innen Probleme und fürchtet, dass es möglicherweise in der 11. Klasse schwierig für sie werden könnte. Mich hat das sehr gefreut, weil es eine Anerkennung für den Weg war, den ich gegangen bin, mit der ich nicht gerechnet habe. Mir wurde schon oft gesagt, dass man auf der FOS kein richtiges Abitur machen kann – und das ist einfach nicht wahr.
Besondere Erlebnisse sind auch immer, wenn sich die Schulen mit einem Wein oder einer Schokolade bedanken, da man mit so etwas nicht rechnet. Das gibt einem das Gefühl, gute Arbeit geleistet zu haben.

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