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Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

Technological Growth and Hours in the Long Run: Theory and Evidence

28.03.2022

Maik Wolters, Inhaber des Lehrstuhls für Geld und internationale Finanzmärkte, hat gemeinsam mit Magnus Reif (Deutsche Bundesbank) und Mewael Tesfaselassie (Universität Antwerpen) den Beitrag „Technological Growth and Hours in the Long Run: Theory and Evidence“ in der Fachzeitschrift Economica, Volume 88, Oktober 2021, Seiten 1016-1053 veröffentlicht.

Dr. Magnus Reif, Dr. Mewael Tesfaselassie, Prof. Dr. Maik Wolters
Dr. Magnus Reif (Bild: Deutsche Bundesbank), Dr. Mewael Tesfaselassie (Bild: privat), Prof. Dr. Maik Wolters (Bild: Jürgen Scheere)

Der Ausgangspunkt der Forschungsarbeit ist die Beobachtung, dass in vielen westlichen Volkswirtschaften die durchschnittlichen pro-Kopf-Arbeitsstunden in den letzten Jahrzehnten stark gesunken sind. In der Arbeit wird untersucht, welche Rolle die gleichzeitige Abnahme der Potentialwachstumsrate dieser Volkswirtschaften hierfür spielt. Dazu nutzen die Autoren ein neoklassisches Wachstumsmodell mit endogener Arbeits-Freizeit-Entscheidung und zeigen, dass in diesem ein Sinken der Potentialwachstumsrate aufgrund von langsamerem technischem Fortschritt langfristig zu einem Sinken der geleisteten Arbeitsstunden führt. Ursächlich hierfür ist die Auswirkung des technologischen Fortschritts auf das Grenzprodukt der Arbeit und die Grenzrate der Substitution zwischen Konsum und Freizeit und das Zusammenspiel dieser.

Die Autoren untersuchen, ob empirisch ein solcher Kausalzusammenhang besteht. Zur Identifizierung einer möglichen Kausalität werden Unterschiede in der Veränderung der Potentialwachstumsrate und der Arbeitsstunden in 15 westlichen Volkswirtschaften genutzt und es wird für wichtige andere Einflussfaktoren auf die Arbeitsstunden wie effektive Steuersätze kontrolliert. Es zeigt sich, dass eine Kausalität besteht und dass das Sinken der Potentialwachstumsrate um einen Prozentpunkt zu einer Verringerung der pro-Kopf-Arbeitsstunden von 1-3 % führt. Ein Effekt dieser Größenordnung ergibt sich auch im neoklassischen Modell. Insgesamt kann über diesen Kanal etwa ein Drittel der Reduktion der pro-Kopf Arbeitsstunden in den letzten Jahrzehnten erklärt werden.

Somit zeigen die Autoren einen neuen wichtigen Einflussfaktor für die langfristige Entwicklung der Arbeitsstunden, der die in der Literatur bekannten Einflussfaktoren wie Steuersätze, Arbeitsmarktinstitutionen und Sozialversicherungssysteme, ergänzt.

 

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