Intern
  • Foto von Studierenden im Lichthof
  • Fahne der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

Virtual Reality in der Umweltkommunikation

24.06.2022

Veröffentlichung von Dr. Priska Breves und Prof. Dr. Holger Schramm: „Bridging psychological distance: The impact of immersive media on distant and proximal environmental issues “im Journal Computers in Human Behavior (Vol. 115, 2021).

Prof. Dr. Holger Schramm, Dr. Priska Breves (Bilder: Uni Würzburg)

Dr. Breves war von 2015 bis 2021 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich Medien- und Wirtschaftskom-munikation vom Prof. Dr. Holger Schramm. Ihre Promotion im Jahr 2020 wurde mit dem gemeinsamen Promotions-preis der Unterfränkischen Gedenkjahrstiftung für Wissenschaft und der Universität Würzburg ausgezeichnet. Seit September 2021 ist Frau Dr. Breves Assistant Professor in Persuasive Communication an der Universität von Amsterdam. Das Thema des Beitrages ist topaktuell:

Trotz des globalen Klimawandels und weiteren Umweltproblematiken handeln viele Individuen und (politische) Entscheidungsträgerinnen und -träger nicht umweltfreundlich. Die kürzliche Einstufung von bestimmten Gas- und Atomprojekten als „nachhaltig“ dürfte dies verdeutlichen. Doch wie ist diese Divergenz zu erklären?

In der Umweltkommunikation werden die vier Dimensionen der psychologischen Distanz häufig als Begründung für derartiges umweltschädigendes Verhalten angeführt. So können Umweltprobleme geografisch (räumliche Dimension) oder temporär (zeitliche Dimension) weit entfernt wirken, scheinbar nur fremde Personen betreffen (soziale Dimension), oder das Eintreten schlichtweg als unwahrscheinlich erachtet werden (Hypothetizität). Bisherige Studienergebnisse legen nahe, dass eine derartige Wahrnehmung umweltschädigendes Verhalten fördern beziehungsweise nachhaltiges Agieren reduzieren kann. Um zu untersuchen, wie diese psychologische Distanz bestmöglich reduziert werden kann, erforschen Dr. Priska Breves und Professor Holger Schramm in einer experimentellen Studie das Potential von Virtual Reality (VR). Die Forschenden vermuten, dass VR Technologien durch die Simulation einer direkten Erfahrung besonders gut dazu geeignet sind, Umweltprobleme zu konkretisieren und deren Konsequenzen näherzubringen.

 Um diese Vermutung empirisch zu prüfen, wurde ein Laborexperiment mit 112 Proband*innen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass VR Technologien dazu in der Lage sind, spezifische Dimensionen der psychologischen Distanz zu reduzieren. Besonders vielversprechend war, dass die Rezipierenden, welche die VR Simulation erlebten, auch bei einer zweiten Befragung zehn Tage nach der Studienteilnahme nachhaltigere Verhaltensintentionen berichteten.

Zurück